Diese alte Tradition stammt aus dem Mittelalter, als damals die Lehrlinge in ihrer Ausbildungszeit in strenger Verbindung zum Lehrherrn standen. Der Lehrling wohnte bei seinem Lehrherrn und stand ihm jederzeit zur Verfügung. Wenn der Lehrherr feststellte, dass sein Lehrling alle Fertigkeiten gelernt hatte, wurde dieser geprüft. Nach bestandener Prüfung wurde der Lehrling aus seinen Verpflichtungen vom Lehrherrn freigesprochen und zum Gesellen ernannt. Die jungen Gesellen begaben sich anschließend auf Wanderschaft, um ihr Handwerk in anderen Werkstätten zu verfeinern und neue Fähigkeiten zu erlernen. Der Junggeselle durfte erst nach einem Jahr und einem Tag in seinem Heimatort zurückkehren. Heute ist dieses nur noch ein symbolischer Akt, der jedoch die Möglichkeit bietet, die Gesellinnen und Gesellen nach ihrer bestandenen Prüfung ins Rampenlicht zu setzen.
Die Kfz-Innung Niederrhein ist die größte Kfz-Innung in Nordrhein-Westfalen und erstreckt sich über die Kreise Kleve und Wesel, wo an fünf Berufsschulorten die Auszubildenden beschult werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Bürgerhaus Uedem aus allen Nähten platzte. Insgesamt wurden 109 Jungesellinnen und Junggesellen losgesprochen und alle hatten Familienangehörige und Freunde zu ihrem Ehrenfest mitgebracht.
Vom Berufskolleg Kleve erhielten 25 Gesellen und zwei Gesellinnen aus der Hand vom Obermeister René Gravendijk und Kfz-Lehrer Christian Kersten ihre Gesellenbriefe. Zwei Gesellen wurden aus Kleve besonders ausgezeichnet: Cedric Heuer (Kfz-Mechatroniker-PKW-Technik) und Robin Samuel Scheuer (Kfz-Mechatroniker-NFZ-Technik) gehören zu den Innungsbesten ihres Jahrgangs.
Das Berufskolleg Kleve gratuliert alle Junggesell*innen zur bestandenen Prüfung und wünscht ihnen viel Erfolg für die berufliche Zukunft!
Text von Christian Kersten, Foto zur Verfügung gestellt von der KfZ-Innung Niederrhein
Abteilung Technik
