In einer stürmischen Woche am Niederrhein, die sinnbildlich für den in Europa nicht abflauen wollenden Sturm rund um den Brexit hätte stehen können, begaben sich Schüler*innen unserer Schule mit ihren Austauschschüler*innen aus Italien und Portugal auf eine Reise, die Miteinander statt Gegeneinander zum Ziel hatte.
Gemeinsam stellten sie sich der Frage, wie gelungene Integration aussehen könnte. Dabei nahmen Sie verschiedene Blickwinkel ein, um ein möglichst vielschichtiges Bild vor Augen zu haben.
Sie tauschten sich aus mit Geflüchteten aus aller Welt, die bei uns am Berufskolleg ihren Abschluss erlangen. Sie berichteten über die Ergebnisse ihrer Umfragen zu populistischen Aussagen, die sie am Tag der Ausbildung und über die Schulplattform Moodle durchgeführt hatten. Sie würdigten populistische Thesen und Wahlplakate kritisch und stellten dadurch heraus, dass manche Behauptung wohl eher einen Sturm im Wasserglas darstellt, andere Behauptungen aber wieder durchaus einen wahren Kern haben, sich jedoch bewusst oder unbewusst einer Rhetorik bedienen, die nicht zur Lösung des Problems beiträgt, sondern noch mehr Öl ins Feuer gießt.
Von bleibendem Eindruck waren auch die Beiträge unserer portugiesischen und italienischen Partnerschulen, die sich mit der Geschichte der Integration in ihren Ländern beschäftigten. Das künstlerische Highlight war dabei die Aufführung eines von den italienischen Schüler*innen selbst geschriebenen Theaterstücks über italienische Minenarbeiter, die in Belgien ihr Glück suchten und auf eine Welt stießen, in der sie ausgebeutet und als Menschen 2. Klasse behandelt wurden. Über 100 Italiener kamen dort schließlich tragisch bei einem Minenunglück im Jahr 1956 ums Leben.
Die thematische Abrundung der Projektwoche war schließlich eine Diskussionsrunde in der Aula, in der eine Expertenrunde (Frau Bühner-Lichtrauter St. Josef-Stift Wachtendonk, Herr Dr. Berger MdL/Europawahlkandidat, Herr Hermans Caritas Geldern-Kevelaer) zu Fragen rund um Wege zur gelungenen Integration Rede und Antwort standen und aus ihrem reichen Erfahrungsschatz Lösungsansätze ableiteten.