Eine Herzenssache am Berufskolleg Geldern

Artgerechte, naturnahe Tierhaltung, schonende Schlachtung, Fleisch- und Wurstwaren in bester Qualität. Grillen ohne Reue - jetzt kann der Sommer kommen!

Fachverkäufer/innen Fleischerei des Berufskollegs Geldern überzeugen sich beim Naturverbund Wachtendonk von der schonenden Schlachtung, der Fleischverarbeitung zu qualitativ hochwertigen Fleisch- und Wurstwaren und einer stabilen Partnerschaft mit den Partner-Landwirten, bei denen die Tiere nach den Gütekriterien des Naturverbundes aufwachsen.

„Oh wie schön wäre jetzt Unterricht bis halb vier nachmittags!“ – Nein, heute treffen wir uns um 6:10 Uhr am Schlachthof Naturverbund Thönes in Wachtendonk – ein Regionalschlachthof, der Tiere von Biohöfen, Naturhöfen und konventioneller Landwirtschaft schlachtet und vermarktet oder daraus Fleisch- und Wurstwaren herstellt und diese über Partnerbetriebe an die Endkunden verkauft.  

Die angehenden Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk Fleischerei des Berufskollegs Geldern überzeugen sich, zusammen mit zwei Lehrkräften, beim Naturverbund Wachtendonk von einer schonenden Schlachtung, die für die Tiere unnötigen Stress vermeidet, und von einer Fleischverarbeitung zu qualitativ hochwertigen Fleisch- und Wurstwaren. Sie erfahren

  • vom stressarmen ­Zutrieb zur Betäubung und schnellen Tötung mit einem gezielten Schnitt – dem Startzeitpunkt ‚Lebensmittel Fleisch‘ mit der notwendigen Lebensmittelhygiene und korrekten Kennzeichnung für eine Rückverfolgbarkeit –
  • von der Wurstherstellung ohne unnötigen Hilfsstoffe
  • und der hervorragenden Qualität der Fleischerzeugnisse.

Nach einer offenen Gesprächsrunde mit Verkostung der Naturverbund-Erzeugnisse von Thönes Natur, mit Geschäftsführer Bruno Jöbkes, ging es weiter zum Kaatzhof nach Kempen. Dort konnten sich die Fleischereifachverkäufer/innen davon überzeugen, dass folgende Information auf der Homepage vom Naturverbund gelebt wird:

‚Zusammen mit unseren Bio- und Natur-Landwirten und Metzgern wirtschaften wir seit 1988 in stabiler Partnerschaft innerhalb des Verbundes auf nachweisbar umweltschonende Art und Weise.

Die konsequente Umsetzung aller gesetzlichen Richtlinien reicht uns nicht. Unser freiwillige „Mehrleistung“ beinhaltet noch bessere Tierhaltung, natürliche Aufzucht und Fütterung sowie fairen Umgang mit Mensch und Tier.‘

Die Fachverkäufer/innen Fleischerei sind begeistert vom Kaatzhof Kempen, auf dem die Kühe, Kälber und Jungrinder der Rasse Limousin gemeinsam im Herdenverband im Sommer auf der Weide, im Winter im Stroh-Laufstall leben.

In der Weidephase versorgen sich die Limousin-Rinder selbst, mit dem auf der Weide gewachsenen Futter, in der Stallphase steht den Rindern ein mit Stroh eingestreuter Liegebereich zur Verfügung und überwiegend Futter aus eigenem Anbau.  Dieses wird vom Frühjahr bis zum Herbst auf den hofeigenen Grünland- und Ackerflächen geerntet und für die Winterphase eingelagert.

O-Ton der Teilnehmer/innen:

  • „Fand es ganz interessant, von Anfang bis Ende dabei sein zu dürfen.“

„Schonende Schlachtung“

  •  „Ich fand es für die Ausbildung sehr informierend, schließlich verkaufen wir Fleisch und keine Blume. Ich fand es auch schön, hautnah die Tiere zu sehen, wie sie leben, aufwachsen, zu erfahren, wie sich das auf die Fleischqualität (kein/wenig Stress à gute Fleischqualität) auswirkt und dass es auch Fleisch von guten Bauern gibt.
  • „Ich finde: ‚Jeder, der Fleisch isst, sollte das sehen.“

Denn, um mit H. Jöbkes Worten zu sprechen: „Viele Menschen wollen Fleisch, aber niemand will wissen, wo es herkommt.“ Für die meisten sei das eine Art "Black Box". Sie möchten keine Schweinetransporte mitten durch den Ort fahren sehen.

Mit der Betriebsbesichtigung beim Naturverbund Wachtendonk haben es die angehenden Fachverkäufer/innen Fleischerei sogar ins Radio geschafft. Nämlich im Rahmen der Sendereihe über nicht alltägliche Ausbildungsberufe, die bei den Schulabsolventen aktuell nicht mehr so gefragt sind.

 

https://www.radiokw.de/artikel/metzgereien-leiden-unter-fachkraeftemangel-1632400.html