„Alle Tiere sind gleich! Alle Tiere sind gleich! Alle Tiere sind gleich!“

Wie ein zynisches Mantra schallen diese Worte in der Rückschau am 15.02.2022 durch die Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums. Die Burghof Bühne Dinslaken präsentiert an diesem Tag eindrucksvoll die dramatische Umsetzung von George Orwell´s „Farm der Tiere“, einer Parabel auf Gewaltherrschaft und Machtmissbrauch, erschienen bereits im Jahr 1945.

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Im Publikum zwei Deutsch-Grundkurse des Wirtschaftsgymnasiums Jahrgangsstufe 12 unserer Schule in Begleitung der beiden Deutschlehrerinnen Frau Pfeifferling und Frau Mokosch.

Inhalt des Stückes ist der Aufstand der Tiere einer englischen Farm gegen die Herrschaft ihres Bauern, der sie vernachlässigt, schlägt und ausbeutet. Nach anfänglichen Erfolgen und beginnendem Wohlstand übernehmen die Schweine auf dem Hof immer mehr die Führung und installieren schließlich eine Gewaltherrschaft, die schlimmer ist als diejenige, welche die Tiere abschütteln wollten.

In einer sowohl in der Besetzung durch nur drei Schauspieler als auch in einer extrem kargen Bühnenausstattung reduzierten Aufführung verlor das Stück in seiner Wirkung und Aussage keinesfalls an Ausdrucksstärke, ganz im Gegenteil: Im Nachgespräch mit den Schülerinnen und Schülern wurde gerade diese Art der Aufführung als besonders eindringlich empfunden und die intendierte Botschaft brach sich ungehindert Bahn:

Gesellschaften, in der Unterdrückung und Ausbeutung an der Tagesordnung sind und eine kleine Elite den Großteil der Bevölkerung zu Sklaven einer durch Gewalt geprägten Gesell-schaftsform macht und unterwirft, ganz im Sinne einer individuellen Umdeutung der Ein-gangsworte in: „Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher“ , können nur zu verurteilen sein und die hohe Bedeutung von Demokratie und Freiheit sollte immer und zu jeder Zeit im Bewusstsein aller verankert sein.

Dass wir alle bereits einige Tage später zu Zeugen der  verzweifelten Verteidigung von Demokratie und Freiheit werden sollten, war zum Zeitpunkt des Besuchs der Aufführung für viele noch undenkbar, zeigt aber die Bedeutung der stetigen Auseinandersetzung mit dem Erhalt der Grundbedingungen für ein friedliches Miteinander und für Freiheitsrechte und Demokratie auf der ganzen Welt!