Zu Besuch im Abgaslabor

Angehende KFZ-Mechatroniker vom Berufskolleg Geldern besuchten zusammen mit Partnern des „Euro 6-Projektes“ das Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) vom TÜV Nord in Essen.

Achtung, Erlkönige! Wir durften verständlicherweise nur vor dem Gebäude fotografieren

Beim mittlerweile abgeschlossenen „Euro 6-Projekt“, liebevoll wegen des Fahrzeugtyps auch „Yeti-Projekt“ genannt, wurde ein Vorfeld-Fahrzeug des Dortmunder Flughafens erfolgreich von der Abgasnorm EURO 5 auf EURO 6 umgerüstet. Beteiligt waren die Partner Airport Dortmund, Berufskolleg Geldern, MAKS Macht Uedem, Protec Mülheim und TÜV Nord.

Aus guten Motoren bessere Motoren machen: Das ist der Antrieb des Instituts für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM). Damit neue Fahrzeuggenerationen im Vergleich zu ihren Vorfahren weniger Schadstoffe ausstoßen, wird modernste Prüftechnik benötigt. Das IFM ist akkreditierter Partner von zahlreichen in- und ausländischen Genehmigungsbehörden. Von der Entwicklung, über die Typprüfung, bis hin zur Überprüfung von bereits im Verkehr befindlichen Fahrzeugen ist es Dienstleister für Fahrzeughersteller und Behörden.

Unsere Auszubildenden staunten über aufwändige Rollenprüfstände und Messtechnik, die viel leistungsfähiger und genauer sind, als diejenigen in den heimischen KFZ-Werkstätten. Sogar eine Klimakammer kommt von skandinavischer Kälte bis hin zur Sahara-Hitze zum Einsatz. Dieser Aufwand hat auch seinen guten Grund: Schließlich müssen neue Fahrzeugtypen und Motoren unter exakt vorgegebenen Bedingungen geprüft werden, damit sie später die Genehmigung für europäische Straßen erhalten. Mit der Abgasanalyse ist es noch nicht genug: Auch Verdunstungsemissionen des Fahrzeuges, z.B. aus dem Tanksystem, werden überprüft.

In den aktuellen Debatten tauchen immer wieder Abkürzungen auf: WLTP, RDE, PEMS,… was hat es damit auf sich? Die „Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure“ beschreibt das Messverfahren im Abgaslabor, die „Real Driving Emissions“ werden im realen Straßenverkehr gemessen - dazu werden „portable emissions measurement systems“ wie ein Rucksack auf die Anhängerkupplung des Testfahrzeuges geschnallt. Auch das geschieht hier rund um Essen, auf öffentlichen Straßen!

Wir danken Dr. Martin Goschütz und Thomas Hisker vom TÜV Nord für diese einmaligen Einblicke!

Niklas Huth