Vom Zuwanderer zum Sprachhelfer

13 Jahre war Ramin Hamad alt, als er gemeinsam mit seinem Bruder im nordrhein-westfälischen Düren eine neue Heimat fand. Zuvor hatte er bereits in den Niederlanden gelebt, ehe es ihn an den Niederrhein verschlug - mit dem Gepäck voller Hoffnungen auf ein neues, besseres Leben, fernab seiner afghanischen Geburtsstadt Kabul. Die deutsche Sprache musste sich Ramin jedoch selbstständig beibringen, Hilfe von außerhalb gab es nicht. Eine schwierige Zeit, die ihn geprägt hat. Und wegen genau dieser Erfahrungen möchte Ramin den neu zugewanderten Menschen am Berufskolleg Geldern seine Hilfe anbieten. "Es ist schön zu sehen, dass es heute die Internationalen Förderklassen gibt", weiß er den neu eingerichteten Bildungsgang zu schätzen. Seit nunmehr vier Monaten ist Ramin als ehrenamtlicher Lehr- und Lernhelfer an drei Tagen wöchentlich in den Internationalen Förderklassen des Berufskollegs Geldern aktiv. Dort unterstützt er die neu zugewanderten Jugendlichen während des Erlernens dieser so schwierigen neuen Sprache, gibt ihnen Tipps und hat auch immer ein Ohr für die Bedürfnisse und Probleme der Jugendlichen, wenn er sich in der Muttersprache mit ihnen austauscht. Der 21-Jährige ist mit großer Freude und viel Engagement aktiv. "Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern macht mir einfach riesigen Spaß", ist Ramin voll des Lobes für seine neue Tätigkeit. Und dieser möchte er auch weiterhin mit vollem Eifer nachgehen, denn er weiß nur zu gut, wie sehr seine "Schüler" auf die Hilfe angewiesen sind. Auch die in den IFKs eingesetzten Lehrkräfte wissen die tatkräftige Unterstützung des Sprachhelfers ganz besonders zu schätzen: "Ramin ist bereits ein unersetzlicher Bestandteil des Unterrichts geworden und hat echtes Talent als Lehrer" betont Klassenlehrerin Frau Ehrhardt. Derzeit ist Ramin auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz im kaufmännischen Bereich, sodass er den Schulunterricht voraussichtlich im Sommer verlassen muss. Doch wer weiß, vielleicht kehrt Ramin eines Tages zurück ins Klassenzimmer und dann als richtiger Lehrer.